Unter dem Begriff Masterbatch bzw. Farbgranulat versteht man Kunststoffadditive in Form von Granulaten. Sie werden auch "Polymergebundene Zusatzstoffe" genannt. Die Dichte ist höher als reines LDPE-Granulat. Sie werden dem natürlichen Kunststoff (Rohpolymer) zum Einfärben oder zur Veränderung der Eigenschaften beigemischt. Masterbatches erhöhen dabei im Vergleich zu Pasten, Pulver oder flüssigen Zusatzstoffen die Prozesssicherheit und sind sehr gut zu verarbeiten.
Grundsätzlich unterscheidet man drei Gruppen von Masterbatches:
Farb-Masterbatch
Diese werden zum Einfärben von Kunststofferzeugnissen verwendet. Je nach Menge der Zugabe können transluzente-, transparent eingefärbte- oder opak-Qualitäten produziert werden.
Additiv-Masterbatch
Sorgen für bestimmte Eigenschaften der Endprodukte. Das sind die häufigsten Eigenschaften:
UV-Stabilisierung
Erhöht die UV-Beständigkeit. Unterschiedliche Produkte und Konzentrationen ergeben das vom Kunden gewünschte Produkt.
Flammschutz (schwer enflammbar)
Abhängig von der Folienstärke werden verschiedene Konzentrationen verwendet um, die Brandschutz-Klasse B1 oder B2 gemäß DIN 4102 und EN 13501-1 herzustellen.
Antistatik
Um den natürlichen elektrischen Oberflächenwiderstand von PE zu verbessern.
Antiblock
Die Zugabe von Antiblock-Masterbatch in extrudierter Folie verhindert das Blockieren beim Aufwickeln, reguliert die Gleit- und Antistatikeigenschaften von Additivfolien, ermöglicht ein reibungsloses Abwickeln von der Rolle und verbessert den Folienverarbeitungsprozess beim Verarbeiter und beim Endverbraucher.
Gleitmittel/Slip
Wird hinzugefügt, um einen hervorragenden Gleiteffekt zu erzielen. Es kann mit Antiblocking-Masterbatches kombiniert werden, um die Haftung zwischen den Oberflächen und der Folie selbst zu verringern.
Antirutsch
Wird für Polyethylen-Hochleistungsbeutelanwendungen verwendet, die gute Anti-Blockier-Eigenschaften in Kombination mit einem hohen Reibungskoeffizienten und Anti-Rutsch-Eigenschaften erfordern.
Kombinations-Masterbatch
Diese enthalten sowohl Farbstoffe als auch Additive.
Der Begriff "Masterbatch" entstand wohl aus einer Verallgemeinerung des Verfahrens bei der Gummiherstellung. Früher durfte nur der Meister hoch konzentrierte und damit teure Mischungen (=batches) zur späteren Verdünnung herstellen. Es waren die Mischungen des Meisters (= masterbatches). In der deutschen Branchenumgangssprache werden sie auch Farb-/Additiv-/Kombikonzentrate genannt.